Sicher haben die meisten schon mal in ihrem Leben einen Scherenschnitt gemacht. Vielleicht war es der erste in der Kindheit, wo man mit einer Bastelschere wilde kreative Muster in ein mehrmals gefaltetes Papier schnitt, es dann auseinanderfaltete und verblüfft und entzückt über das entstandene kleine Kunstwerk war.
Der einfache Scherenschnitt entstammt einer jahrhundertealten und in Vergessenheit geratenen Tradition, der Scheren- und Silhouettenkunst. Ein Scherenschnitt auch Schattenriss genannt, stellte nicht nur Muster oder ornamentale Verzierung dar, sondern konnte genauso gut illustrativ Erzählungen wiedergeben.
Die Kunst und das technische Raffinement eines künstlerischen Schattenrisses zeigt sich darin, dass es allein durch den Ausdruck seiner Konturen eine Bildgeschichte wiedergibt. In dem Buch des Monats Juni, was durch seine nicht ganz bescheidene Größe ins Auge sticht, ist so mancher feine Schattenriss enthalten. Ob floraler Blumenschmuck, Landschaften oder Momentaufnahmen einer Erzählung, es lässt sich einiges entdecken, und vielleicht bekommt man selbst wieder Lust die Schere zu ergreifen.