Wir wollten euch vier sommerliche Bücher empfehlen.
Doch was ist die passende Lektüre, auf die man jetzt Lesehunger hat. Ist es das Wetter, die Jahreszeit, die sich in der Lektüre wiederfinden sollte, ist es der Garten, die Blumen, das Meer und das Reisen, die man assoziativ mit dieser Zeit in Verbindung bringt, oder sollte man jetzt viel eher im Hinblick auf die aktuelle weltpolitische Lage ein treffendes Buch wählen. Oder vielleicht eine Lektüre, die einen in eine ganz andere Welt abtauchen lässt.
Hier kommen nun vier Bücher, die uns in der letzten Zeit begegnet sind, die wir interessant fanden und die unsere Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben.
Seid ihr gerade auf der Suche nach eurem passenden Sommerbuch, dann kommt sehr gerne vorbei. Zwischen all den unterschiedlichen Buchthemen, werdet ihr bestimmt fündig.
Die schönere Welt, die unser Herz kennt, ist möglich – Charles Einstein
Einer Zeit, die von Katastrophen, Ratlosigkeit, innerer Resignation und Separation geprägt ist, setzt dieses Buch eine Rückbesinnung auf unsere menschlichen Grundwerte im Herzbewusstsein entgegen. Der Kulturphilosoph und Menschenrechtsaktivist Charles Einstein ist davon überzeugt, dass wir tief in unserem Herzen die Gewissheit für eine friedvolle, schönere Welt in uns tragen. Ausgehend davon, dass wir alle miteinander verbunden sind, besinnt er sich auf das Prinzip des „Interbeing“, unserer wechselseitigen Verbundenheit. Jeder achtsame, bewusste und freundliche Umgang im sozialen, gesellschaftlichen Miteinander, trägt bereits das Potenzial in sich, die Welt grundlegend zu verändern.
Birthday Girl – Haruki Murakami
Das Buch Birthday Girl ist mir als erstes durch seine auffällige Aufmachung ins Auge gestochen. Ein roter Umschlag, auf dem ein in Weiß und Rottönen gehaltenes Frauengesicht einem direkt entgegenblickt, verschiedene rote Zahlen, die auf dem Cover verteilt sind und der weiße Titel „Birthday Girl“ ziehen die Aufmerksamkeit auf sich. Als ich dann sah, dass das Buch von Haruki Murakami geschrieben wurde, einen Autor, den ich gerne lese und der für seinen mystischen Realismus bekannt ist, war mein Interesse vollends geweckt.
Die Geschichte handelt von einer jungen Frau, die an ihrem Zwanzigsten Geburtstag auf einen rätselhaften Mann trifft, der ihr einen Wunsch freigibt. Was auch immer ihr Wunsch ist, er würde ihn erfüllen. Was das Mädchen sich letzten Endes wünscht, wird in dem Buch nicht verraten, zwischen den Zeilen lässt es sich erahnen.
Birthday Girl ist eine Kurzgeschichte, die sich schnell und flüssig liest, eine geheimnisvolle Atmosphäre und Spannung erzeugt und am Ende des Buches zum Nachdenken anregt. Was hat die Protagonistin sich wohl gewünscht? Wie hätte man selbst in der Situation der Protagonistin gehandelt? Was hätte man sich selbst gewünscht? Untermalt wird die Erzählung mit eindrücklichen Illustrationen von Kate Menschik.
O Stern und Blume, Geist und Kleid – Blumenbilder und Gedichte von Leonardo da Vinci bis Ernst Jandl
O Stern und Blume, Geist und Kleid ist eine Anthologie, die der Blume gewidmet ist und 34 Künstler sowie 44 Dichter aus fünf Jahrhunderten zusammenbringt.
Gemeinsam sind hier den Gedichten und den Bildern nicht nur das Blumenmotiv, sondern auch der Umstand, das sowohl die Worte als auch die Kunst auf dem Papier entstanden sind. So wurden Aquarelle, Zeichnungen, Scherenschnitte und Photographien in dieses Buch mit aufgenommen. Gedicht und Bild werden einander gegenübergestellt, ergänzen sich und verbinden sich wiederum zu einer eigenen künstlerischen Arbeit. Wort und Bild können hier aus der gleichen Zeit zusammentreffen oder auch aus einem ganz anderen Jahrhundert stammen. Spannend ist das Zusammenspiel, die Entwicklung der Arbeiten im Laufe der Zeit, der unterschiedliche Blickwinkel und Augenmerk auf das Thema.
Diese Anthologie ist ein Buch in das man sich immer wieder vertiefen kann, das man zeitweise zur Hand nimmt und jedes Mal etwas neues Spannendes entdeckt.
Kluge Frauen und ihre Gärten – Peter Braun
Das Sinnbild des Gartens ist seit jeher zutiefst verbunden mit dem Thema Weiblichkeit und Mutterschaft. So haben Frauen auch zu allen Zeiten diese Beziehung zum Garten gesucht und gepflegt.“Die Zahl der Obstbäume schien unendlich; die Pflaumen saßen dicht an dicht, sodass die Zweige sich bogen; Blumen sprossen überraschend zwischen Kohlköpfen. Erbsen, Artischocken und Kartoffeln gediehen in säuberlichen Reihen; Himbeerbüsche trugen kleine, blasse Fruchtpyramiden; (…)“ Es ist die Rede von dem Garten Virginia Woolfs. Peter Braun gibt einen historischen Einblick über die Beziehung zwischen berühmten Frauen und ihren Gärten. So ist der Garten für Frauen in unterschiedlichen Epochen auch häufig Trost und Balsam, Ausdruck geheimer Wünsche und Freuden oder schlichtweg eine Art Selbstverwirklichung gewesen. Für Vita Sackville-West war der Garten so etwas wie eine Lebensaufgabe, in der sie aufging und die sie bis zum Schluss forderte und erfüllte. „Die Unmenge alter Bettgestelle, alter Kohlstrünke, alter, zusammengefallener Trockenklosetts, Drahtknäuel und die Berge von Sardinenbüchsen, alles verfilzt in einem Wirrwarr von Winden und Zwergholunder, hätte ausgereicht, jedermann zu entmutigen. Doch als ich den Ort an einem Frühlingstag des Jahres 1930 zum ersten Mal sah, entflammte er auf den ersten Blick mein Herz und meine Fantasie. Ich sah, was daraus zu machen war. Es war Dornröschens Garten: aber ein Garten, der nach Befreiung schrie.“